Eros und Klerus
„Eros und Kirche“, „Eros und Klerus“ sind auch heute, scharfe Gegensatzpaare, weil die Kirche noch immer kein entkrampftes Verhältnis zu Sexualität und Erotik hat.
Allein die Tatsache, dass die katholische Kirche der Hälfte ihrer Mitglieder, den Frauen, weiterhin die volle Gleichberechtigung verweigert, ihnen die Weihe zu Priesterinnen verbietet, sowie das weitere Faktum der amtskirchlichen Schizophrenie eines überschwänglichen Lobes für die Ehe als einzige kirchlich erlaubte Form sexueller Betätigung, die sie aber gerade ihren Priestern verbietet, zeugen von der Sexualfurcht der Kirchenfürsten. Anhand konkreter Fälle werden die Folgen dieser schizophrenen Haltung der Amtskirche bei Priestern dokumentiert, wird das oft erschütternde Los, heimlich mit Klerikern liierter Frauen aufgedeckt, wird gezeigt, wie die verbotene Lust sich in verschiedensten Perversionen ein Ventil schafft bis hin zum mannigfach getätigten Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche. Das Buch beweist aber auch, dass es stets eine erotisch-sexuelle, ja sogar phallische Unter- und Gegenströmung im Christentum gab, die auch vor Päpsten, Kardinälen und Bischöfen nicht halt machte. „Eros und Klerus“ beschreibt en detail, wie menschlich es in sexueller Hinsicht unter den Geweihten zugeht. (Stern) Der Religionswissenschaftler, Philosoph und Theologe Hubertus Mynarek ist einer der prominentesten Kirchenkritiker des 20. Und 21. Jahrhunderts. Nach dem Studium der Philosophie, Psychologie und Theologie promovierte er im Fach Theologie und habilitierte sich an der Universität Würzburg für Vergleichende Religionswissenschaft und Fundamentaltheologie. Als Professor lehrte er an den Universitäten Bamberg und Wien unter anderem Vergleichende Religionswissenschaft, Religionsphilosophie und Fundamentaltheologie. 1972 war er Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Mynarek war der erste Universitätsprofessor der Theologie im deutschsprachigen Raum des 20. Jahrhunderts, der es wagte, aus der Katholischen Kirche auszutreten. Mit einem Offenen Brief an den Papst, in dem er die Herrschsucht, die Machtstrukturen und das Profitstreben der Hierarchie anprangerte, verabschiedete er sich aus diesem totalitären System.
- Verlag: NIBE-Media
- Erscheinungsdatum: 13. Februar 2018