Wünschenswert unprofessoral und erfreulich konkret reißt Professor Dr. Hubertus Mynarek in seinem Werk »Eros und Klerus« einer immer aufs neue sanktionierten Heuchelei die Maske vom Gesicht. Außer dem verstorbenen Fritz Leist hat wohl niemand das »Elend des Zölibats« in unserer Zeit mit einer so eindrucksvollen Fülle von grotesken, traurigen, tragischen Schicksalen katholischer Priester, Mönche und ihrer »Frauen« belegt und ebenso literarisch gewandt wie psychologisch überzeugend kommentiert. Ein entlarvendes, aufrichtiges, ein im besten Sinn humanes und notwendiges Buch, das man stets angeekelt und ergriffen, empört und erschüttert zugleich lesen wird, lesen muss, will man hier die fatale Wirklichkeit vom frömmlerischen Schein unterscheiden.