Dieses Buch des Religionsphilosophen und Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek ist außergewöhnlich. Der frühere Theologieprofessor ist nämlich der Überzeugung, auch Atheisten könnten an ein persönliches Fortleben nach dem Tod glauben ... Die Idee der Unsterblichkeit der Seele sei nicht notwendig an die Existenz eines personalen Gottes gekoppelt. Diese These ist nicht nur für Atheisten überraschend, die meistens ein Weiterleben nach dem Tod ablehnen, sondern auch für Christen, die sich ihrer eigenen Ohnmacht bewusst sind, ein Weiterleben als Hineingenommenwerden in Gottes Ewigkeit allein aus Gnade verstehen ... Mynarek selbst versteht sich nicht als Atheist, aber auch nicht als Theist, sondern eher als Pantheist. Das Absolute ist für ihn das Sein: ‚Das Schlüsselwort heißt nicht Gott, sondern Sein.‘ Das Sein ist ewig und unsterblich ... Mynarek sympathisiert mit der Reinkarnationslehre. Allerdings stuft er sie als eine ‚großartige, faszinierende Hypothese‘ ein. Zentral bleibt: ‚Nur auf das Dass, auf das Faktum dieses Fortlebens des geistigen Personkerns des Menschen kommt es entscheidend an, weit mehr jedenfalls als auf das Wie des Weiterlebens nach dem Tod.