Wer sich mit der Kirche befasst, kommt an der Bibel nicht vorbei. Die Auseinandersetzung mit ihr ist die mit einem schönen Märchen. Soweit wäre alles gut und die Welt noch heil, wenn da nicht ein Haken wäre. Dieses Märchen wird seit 1.700 Jahren als »Ewige Wahrheit« verkauft.

Wer es nicht glaubt, wird aus der Gemeinschaft der Gläubigen geschlossen. Schlimmer noch: Wer das nicht glaubte, wurde vor Jahrhunderten von Gläubigen (!) getötet. Wenn ich als einzelner Mensch (trotz besserer Erkenntnis) das Glaubensbekenntnis bloß mit meinen Lippen nachplappere, dann bleibe ich zwar in der Gemeinschaft der Gläubigen, aber dann bin ich doch ein scheinheiliger Heuchler, der hinter der Maske der Heuchelei sein wahres Gesicht verbirgt. Es ist der Zustand vieler Christen, das Ergebnis einer nahezu 2.000jährigen christlichen Erziehung und einseitigen Gehirnwäsche.

Das Evangelium ist nach Wilhelm Kammeier nicht dazu da, Geschichte zu überliefern, sondern das Gesetzbuch der christlichen Priesterschaft zu konstituieren. Vollkommene und unvollkommene Gläubige bilden die zwei Klassen von Geistlichen und Laien. Die Priesterschaft übernimmt dabei die Führungsrolle als Herrenklasse, der die Laien als Knechte und Schafe zu gehorchen haben.

Diesen dialektischen Widerspruch, die Unterdrückung und Ausbeutung der Knechte, besser der Schafe, durch ihre kirchlichen Herren, die Hohenpriester, hat der Theologe Professor Dr. Hubertus Mynarek in seinem Buch Herren und Knechte der Kirche so überzeugend dargestellt, dass es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Niemand kann besser davon berichten als er, der als Professor der Theologie an den Universitäten Würzburg, Bamberg und Wien lehrte. Möge dieses Buch als Fackel der Aufklärung sonnengleich die Menschen rund um die Erde aus der Finsternis des Unwissens führen. Wer dieses Buch aufmerksam gelesen und verstanden hat, muss einer solchen Institution den Rücken kehren.