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Betrug, Fälschungen, Fake News in der Politik des 20. und 21. Jahrhunderts – Rezension von Dr. Gerhard Schlesinger

Dr. Phil. Gerhard Schlesinger, Historiker, Publizist, ist u.a. ehemaliger Vorsitzender des Freien Deutschen Autorenverbandes.



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Hubertus Mynarek: Betrug, Fälschungen, Fake News in der Politik des 20. und 21. Jahrhunderts; Angelika Lenz Verlag, Neu-Isenburg 2022; ISBN 978-3-943624-76-2; 453 S., 24,90 Euro.

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„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht!“ – Heinrich Heines Stoßseufzer hat auch nach knapp zwei Jahrhunderten noch nichts von seiner Aktualität verloren – im Gegenteil! Unsere Gegenwart ist geprägt vom allgegenwärtigen Damoklesschwert der political correctness“ mit der dazugehörigen „Schere im Kopf“, von einem dumpfen, kollektiven Nationalmasochismus, staatlich verordnetem Duckmäusertum, einem nahezu hysterisch geführten „Kampf gegen rechts“, dem Trommelfeuer einer sogenannten „Erinnerungskultur“ mit ihren ungezählten Gedenktagen, Mahnmalen und Sonntagsreden, gepaart mit einer fast pathologisch zu nennenden Liebedienerei gegenüber Israel und seiner überall Einfluss fordernden Lobby. Diese unbestreitbaren „Erfolge“ der „Re-education“ wurden und werden multipliziert durch eine Clique willfähriger, von staatlicher Alimentation abhängiger „Hofhistoriker“ der Bonner und Berliner Republik in trauter Allianz mit einer permanenten Geschichts- und Wahrheitsfälschung durch unsere sattsam bekannten, nicht selten durch dubiose NGOs gesponserten sogenannten „Qualitätsmedien“! Dies alles wird unterstützt durch ein systematisch heruntergewirtschaftetes Bildungssystem, das die Maximen der „Frankfurter Schule“ auf ihrem unaufhaltsamen Marsch durch die Institutionen so verinnerlicht hat, dass nur noch regierungskonforme Duckmäuserei unsere gleichgeschalteten Geschichtslehrer vor erheblichen beruflichen Nachteilen bewahren kann. Quo vadis, Deutschland?

Aufklärung tut not – mehr noch: ein kraftvoller Rundumschlag im üppig wuchernden Dickicht der als „unumstößliche Wahrheit“ verkauften Geschichtslügen und Fälschungen ist mehr als überfällig! Und diesen mutigen Schwerthieb durch den gordischen Knoten der systematischen Volksverdummung führt nun zu unserer Freude und Erleichterung ausgerechnet Hubertus Mynarek, ein Gelehrter, der sich in seinen mehr als vierzig Buchveröffentlichungen bislang vornehmlich mit fulminanter Papst- und Kirchenkritik, den ethischen Fragen der modernen Naturwissenschaft, der Propagierung eines „ökologischen Humanismus“ sowie vielen anderen Fragen einer praktischen, spirituell geleiteten Lebensgestaltung beschäftigt hat.

Erstmals betritt er nun unerschrocken das stark verminte Terrain der bundesdeutschen Nachkriegspolitik – ausgestattet mit der Akribie des klassisch ausgebildeten Wissenschaftlers, den zeitgeschichtlichen Erfahrungen seiner mehr als neunzig bewegten Lebensjahre, dem jugendlichen Feuer des engagierten Suchers und Forschers, der kritischen Distanz des bekennenden Humanisten und der geschliffenen Feder des begnadeten Publizisten. Gelegentliche Prisen mild-aggressiver Süffisanz machen sein über 450 Seiten starkes Werk zu einem besonderen Lesevergnügen.

Man kann es jetzt schon unwidersprochen als ein Vademecum des historischen Revisionismus, als einen Meilenstein auf dem steinigen Weg zur Wahrheit bezeichnen, denn über jedem Kapitel schwebt unausgesprochen die alte Pilatus-Frage „Quid est veritas?“ (Joh. 18,38). Wie weiland Jesus im Tempel (Lukas 19, 45-46) entlarvt Mynarek die Heuchler und Fälscher, rodet das Gestrüpp der staatlich verordneten Legendenbildung und wird dabei unterstützt durch meist unterdrückte Aussagen und Zitate namhafter Historiker und Politiker, die er mit nimmermüder Akribie zusammengetragen und uns wieder zugänglich gemacht hat.

Der Bogen spannt sich von der „Befreiungslüge“ des 8. Mai 1945 über die alliierte Siegerjustiz, die Vertreibungsverbrechen an Deutschen bis hin zum „System Merkel“ als Honeckers späte Rache an der ihm abgrundtief verhassten BRD und der bis heute nicht vorhandenen und daher streng tabuisierten „Souveränität“ unserer Republik, um aus der Fülle der Themen nur einige wenige herauszugreifen. Kaum ein Kapitel unserer jüngeren und jüngsten Vergangenheit sowie unserer eher trostlosen politischen und kulturellen Gegenwart bleibt unberührt, kein Tabu unangetastet: jedes verzerrte Bild unserer medial und pseudowissenschaftlich manipulierten Geschichtsbetrachtung wird radikal „entzaubert“, jeder in die Geschichtsbücher eingedrungene Propagandatrick der alliierten Siegermächte wird schonungslos ad absurdum geführt.

Bei der Fülle der Namen, Daten und Fakten konnte es nicht ausbleiben, dass dem Verfasser an der einen oder anderen Stelle ein Flüchtigkeitsfehler unterlaufen ist, was jedoch dem Gesamtwert dieses an Inhalt und Umfang wahrhaft historischen Werkes keinen Abbruch tut und in einer der nächsten, hoffentlich bald folgenden Auflagen unschwer behoben werden kann. Wünschenswert wäre auch ein ausführliches Personenregister und ggf. eine Bibliographie der zahlreich angeführten publizistischen Fundstellen – eine Fleißarbeit, die jedoch eher die Aufgabe eines talentierten Lektors wäre. In summa: Mynareks Buch ist ein Meisterwerk, auf dessen Lektüre kein engagierter „Wahrheitssuchender“ verzichten sollte!


  • Erscheinungsdatum: 02. Januar 2023